Die Leistungsgruppe III wurde erst 1956 von der Deutschen Bundesbahn für Kleinloks mit einer Leistung von mehr als 150 PS eingeführt. Seitens der DRG war die Beschaffung von stärker motorisierten Kleinlokomotiven nicht vorgesehen. Bei der DB hingegen war trotz der sich bis 1965 hinziehenden Beschaffung von Kleinloks der Leistungsgruppe II ein Bedarf an stärkeren Kleinlokomotiven vorhanden, die auch im Übergabedienst vor schwereren Güterzügen eingesetzt werden konnten.
Die Firma Gmeinder entwickelte daraufhin zusammen mit dem zuständigen BZA München neue, deutlich größere Kleinlokomotiven. Die Maschinen sollten zur Unterscheidung zu den bisherigen Kleinloks nun fünfstellige Köf-Nummern erhalten, wobei die Loks Köf 10 001 ff. (kurz: "Köf 10") mit einer höchstmöglichen Geschwindigkeit von 30 km/h, die Köf 11 001 ff. (kurz: "Köf 11") mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h geliefert wurden. Der Grund für diese beiden Varianten waren unterschiedliche Getriebeübersetzungen, die die Anfahrzugkraft beeinflussten. Noch 1959 wurden sechs der acht Prototyploks an die DB ausgeliefert, darunter jeweils drei Köf 10 und Köf 11. Die letzten beiden Vorserien-Köf 11 folgten im Jahr 1960.
Köf 11 001
Köf 11 003 + 11 004
Köf 11 002 + 11 005
- Gmeinder / 1959 => 332 701
- Gmeinder / 1959 => 332 801 + 702
- Gmeinder / 1960 => 332 002 + 005
Bei den Köf 10 und Köf 11 wurde am bewährten Prinzip der Leistungsübertragung über Ketten festgehalten. Nach entsprechender Erprobung der Prototypen entschied sich die Deutsche Bundesbahn zur weiteren Beschaffung der Köf 11. Anders als bei den Loks der Leistungsgruppe II, wo die Loks sowohl in der 30 als auch 45 km/h schnellen Variante beschafft wurden, entschied die DB, dass die Zugkraftverluste der 45 km/h schnellen Köf 11 nicht so gravierend seien, als dass dies eine parallele Beschaffung der 30 km/h-Loks notwendig mache. Es blieb daher bei den drei Versuchsloks der Köf 10, die nicht nachgebaut wurden. Sie wurden zum 01.01.1968 als Baureihe 331 eingereiht und ihr Getriebe ab 1983 an die Köf 11 angeglichen. 331 001 und 002 erhielten 1992 noch die neuen Betriebsnummern 332 601 und 602. 331 003 wurde bereits 1989 ausgemustert.
Von der Köf 11 – der späteren Baureihe 332 - wurden insgesamt 312 Serienloks beschafft. Die erste Bauserie bis zur Köf 11 036 wies noch die alten Einheitsloklaternen der DB auf, die auch die Kleinloks der Leistungsgruppe II tragen. Ab der Köf 11 037 wurden fest eingebaute Lampenhalter und Loklaternen verwendet. Am Bau der Köf 11 waren neben Gmeinder noch die Lokfabriken Jung Jungenthal und Orenstein & Koppel beteiligt.
Drei der fünf Prototypen sowie zwei Loks aus der Serienlieferung wurden wiederum versuchsweise mit einer abweichenden Getriebeübersetzung geliefert. Aus diesem Grund erfolgte 1968 eine Umzeichnung in die Unterbaureihen 332.7, 332.8 und 332.9.
Köf 11 020 - 11 028
Köf 11 029 - 11 048
Köf 11 049 - 11 062
Köf 11 063
Köf 11 064 - 11 076
Köf 11 077 - 11 116
Köf 11 117
Köf 11 118 - 11 157
Köf 11 158 - 11 192
Köf 11 193 - 11 210
Köf 11 211
Köf 11 212 - 11 245
Köf 11 246 - 11 279
Köf 11 280 - 11 317
- Gmeinder / 1962-1963 => 332 020-028
- Jung / 1963 => 332 029-048
- Gmeinder / 1963-1964 => 332 049-062
- Gmeinder / 1964 => 332 901
- Gmeinder / 1964 => 332 064-076
- O&K / 1963-1964 => 332 077-116
- Gmeinder / 1964 => 332 117
- O&K / 1964-1965 => 332 118-157
- Jung / 1964 => 332 158-192
- Gmeinder / 1964-1965 => 332 193-210
- Gmeinder / 1965 => 332 902
- Gmeinder / 1965 => 332 212-245
- Jung / 1965-1966 => 332 246-279
- O&K / 1965-1966 => 332 280-317
Ab 1990 wurden die Maschinen nach und nach abgestellt, beschleunigt durch den Rückgang des Güter- und vor allem Rangierverkehrs auf der Schiene. Als letzte von einst 317 Exemplaren der Köf 11 ist die 332 262 offiziell 2002 aus dem Bestand der DB ausgeschieden. Eine große Anzahl dieser Maschinen fand neue Aufgaben bei Privat- und Industriebahnen. Mehrere Loks bleiben auch bei Museumsbahnen erhalten.
Noch während der laufenden Produktion der Köf 11 entwickelte Gmeinder die Kleinloks der Lg III weiter. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal der 1965 vorgestellten Köf 12 001 war der erstmals bei einer Kleinlok verwendete Gelenkwellenantrieb, der verschiedene Vorteile bei der Kraftübertragung bot – äußerlich blieb die Konstruktion unverändert. Die Köf 12 001 (später 333 001) wurde ab 25.02.1965 von der DB zunächst in Nürnberg erprobt. Im Jahr 1967 wurde die Maschine von der DB übernommen.
Gleichzeitig erfolgte die Bestellung einer ersten Serie, die ab 1968 unter der neuen Baureihenbezeichnung 333 ausgeliefert wurde. Bis zur Ordnungsnummer 101 entsprachen die 333 äußerlich den älteren 332 mit Kettenantrieb. Nach vierjähriger Lieferpause wurden zwischen 1973 und 1977 weitere 150 Loks der Reihe 333 beschafft (Nummern 333 102 ff), die sich nun aber optisch stark durch die neue, verbesserte Kühleranlage von ihren älteren Schwestern unterschieden.
Insgesamt wurden inklusive des Prototypen 251 Loks der Baureihe 333 von der DB in Dienst gestellt. Am Bau der Baureihe 333 waren ebenfalls die drei Firmen Gmeinder, Jung und Orenstein & Koppel beteiligt.
333 002-026
333 027-039
333 040-051
333 052-069
333 070-085
333 086-101
333 102-111
333 112-141
333 142-151
333 152-233
333 234-251
- Jung / 1968
- Gmeinder / 1968
- O&K / 1968
- Gmeinder / 1969
- Jung / 1969
- O&K / 1969
- Gmeinder / 1973
- Jung / 1973-1974
- Gmeinder / 1974-1975
- O&K / 1974-1978
- Gmeinder / 1975-1978
Mit der Abnahme der 333 251-7 am 22.02.1978 endete die Beschaffung von Kleinlokomotiven durch die Deutsche Bundesbahn. Insgesamt 571 Maschinen der Leistungsgruppe III wurden damit gebaut, die sich allesamt außerordentlich gut bewährten. Eine Weiterentwicklung dieses Loktyps unterblieb mangels Bedarf, zudem konnte man ab 1987 auf die zu Kleinloks degradierten V60 (Baureihen 360-365) zurückgreifen.
Bei den Kleinloks der Baureihe 333 wurde ab Ende der achtziger Jahre ein Großteil der Loks mit Funkfernsteuerung ausgerüstet, um Personaleinsparungen zu ermöglichen. Diese Loks erhielten die neue Baureihenbezeichnung 335. Im Jahr 2003 wurde bei einigen 335 die Funkfernsteuerung wieder stillgelegt, da man sie nun nicht mehr benötigte. Diese Loks erhielten ihre alte Baureihenbezeichnung 333 zurück, allerdings wurde die Ordnungsnummer zur Unterscheidung von den ursprünglichen 333 um 500 erhöht (333.5 – 333.7). Da mittlerweile auch bei den 333 und 335 nur noch ein kleiner Teil der Loks im aktiven Dienst steht, haben sich sowohl Industriebetriebe, Privatbahnen wie auch Museumsbahnen bereits mit Gelenkwellen-Köf eingedeckt.
Nicht unter den Tisch fallen sollen zwei Loks, die zwischen 1975 und 1979 die Reihen der Lg III bereicherten, ohne aber konstruktiv mit diesen "verwandt" zu sein: Die Loks 333 901 und 902 wurden von der Kerkerbachbahn übernommen und beim Aw Limburg geführt. Die beiden Loks wurden bereits 1958 bei Ruhrtaler gebaut und wurden vermutlich nur auf Grund ihrer ähnlichen Motorleistung der Baureihe 333 zugeschlagen. Die beiden Sonderlinge konnten nach ihrer Außerdienststellung verkauft werden und befinden sich auch heute noch in der Schweiz im Einsatz.
Die Fahrzeuglisten zu den Kleinloks der Leistungsgruppe III sind hier zu finden:
Wer wissen möchte, welche Kleinloks der Leistungsgruppe III heute noch bei DB Cargo offiziell im Einsatz stehen (ohne Geräte), der sei auf die nachstehende Seite verwiesen: