Kleinloktransportwagen

Für die Überführung zur Ausbesserung oder bei Umbeheimatungen werden die Kleinloks auf spezielle Kleinlok-Transportwagen verladen. Hierfür wurden verschiedene Typen von Kleinlok-Transportwagen vorgehalten.

Auch Kleinloks müssen hin und wieder größere Strecken zurücklegen, z. B. auf dem Weg ins Ausbesserungswerk oder bei Umbeheimatungen ins neue Betriebswerk. Unter anderem auf Grund der geringen Höchstgeschwindigkeit oder einer fehlenden Streckentauglichkeit der Kleinloks wurden und werden diese Überführungsfahrten nicht aus eigener Kraft absolviert. Auch bei einer Schleppfahrt würde die geringe Höchstgeschwindigkeit den planmäßigen Betrieb stark belasten, so dass dies nur gelegentlich über kürzere Distanzen - zum Beispiel für die Überführung vom Heimat-Bahnbetriebswerk zum neuen Einsatzort - in Frage kommt. Für den Transport in die weiter entfernten Ausbesserungswerke wurden stattdessen besonders hergerichtete Transportwagen genutzt. Für deren Nutzung musste jedoch am Verladeort eine entsprechende Krananlage vorhanden sein.

Die zunächst in Dienst gestellten Kleinloks der Leistungsgruppen I und II konnten auf Grund der Abmessungen profilfrei auf Rungen- und Niederbordwagen transportiert werden. Daher sind aus dieser Zeit keine speziell für den Kleinloktransport verwendete Wagen bekannt. Erst die Deutsche Bundesbahn rüstete Untergestelle von ausgemusterten Güterwagen verschiedener Bauarten mit Schienen aus. Eine Auflistung dieser als "Wagen für Kleinlok 100" bezeichneten Wagen ist in Arbeit.

Später wurden Wagen der Typen Kglps 563 und Lbms 584 umgebaut, die zunächst als "Wagen für Kleinlok 194" bezeichnet wurden. Später wurde die Bauart in 307 geändert. Die Fahrzeuglisten der bisher bekannten Wagen sind über das nebenstehende Menü abrufbar.

Für den Transport der größeren Lg III konnten diese Wagen allerdings nicht genutzt werden, da das Lichtraumprofil nicht eingehalten werden konnte. Daher beschaffte die DB zunächst vier zweiachsige Tiefladewagen des Typs "Wagen für Köf 3 163", später als "Wagen für Köf 3 308" bezeichnet. 1979/1980 folgten vier vierachsige Wagen des Typs "Wagen für Köf 3 200", die aus überzähligen Uaikk 728 umgebaut wurden. Ein weiterer Wagen, der zwar in mehreren Quellen erwähnt wird, über den aber wenige Informationen bekannt sind, ist der 31 80 991 9 202-9. Ursprungsfahrzeug für diesen Wagen soll ein Uaik 746 gewesen sein.

Nach der Wende verlagerte die DB die Kleinlokausbesserung zunächst nach Chemnitz, später nach Cottbus. Für den Transport wurden verschiedene Tiefladewagen aus dem DR-Bestand umgebaut, die ebenfalls in die Gattung "Wagen für Köf 3 200" einsortiert wurden.


Manchmal genügte auch ein normaler Rungenwagen als Transportmittel...
Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass für den Transport von Kleinlokomotiven nicht ausschließlich die speziellen Kleinlok-Transportwagen verwendet wurden. Hin und wieder erfolgte die Überführung einer Kleinlok auch auf einem ganz normalen Rungenwagen. Wie auf dem nebenstehenden Foto zu sehen, wurden dabei auch Wagen einer anderen Bahngesellschaft genutzt, so hier der Wagen 01 87 330 6 670-3 der französischen Staatsbahn SNCF.

Nachfolgend haben wir eine Beschreibung der uns bislang bekannten Typen von Kleinlok-Transportwagen erstellt. Über das Menü auf der linken Seite können die Seiten zu den einzelnen Wagen separat aufgerufen werden - dort finden sich dann auch die bislang bereits erstellten Wagenlisten. Diese sind sicherlich auf Grund der schwierigen Quellenlage noch nicht vollständig. Daher freuen wir uns immer über Ergänzungen, Korrekturen und vor allem über weitere Fotos! Gerne per Mail an die Redaktion.


Wagen für Kleinlok 100

Wagen 30 80 942 1 555-2 am 14.04.1973 in Crailsheim.

Text noch in Arbeit.








Wagen für Köf III 200

Für die Kleinloks der Lg III werden 4-achsige Transportwagen vorgehalten. Oben zwei der für die DB umgebauten Wagen, unten zwei Exemplare ehemaliger DR-Tiefladewagen, die nach der Wende umgebaut wurden.

Für die bis 1977 in Dienst gestellten 571 Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe III reichten die vier zweiachsigen Transportwagen nicht mehr aus. Die Deutsche Bundesbahn entschied sich daher dazu, aus überzähligen Wagen der Bauart Uaikk 728 vier weitere Transportwagen umzubauen. Diese vierachsigen Wagen erhielten die Wagennummern 80 80 971 7 241 - 244 und wurden mit der Bauartbezeichnung "Wagen für Köf 3 200" einsortiert. Die Wagen waren in den Ausbesserungswerken Bremen und Nürnberg beheimatet. Die Instandhaltung erfolgte zunächst durch das AW Schwerte. Die Wagen wurden in den 1990er-Jahren ausgemustert. Genaue Daten hierzu sind uns ebensowenig bekannt wie der Verbleib der Wagen.

Aktuell im Einsatz (?) sind noch sieben Wagen der Bauart 200, die aus dem Bestand der ehemaligen Deutschen Reichsbahn der DDR stammen. Zwei davon, die Wagen 971 9 142 und 971 9 144, wurden 1985 von der Waggon-Union Siegen an die DR geliefert.

Zwei weitere Wagen stammen von der belgischen Waggonfabrik La Brugeoise et Nivelles (BN) und wurden 1964 gebaut. Nach dem Umbau zu Kleinlok-Transportwagen erhielten diese die neuen Wagennummern 971 9 141 und 971 9 143.

Die Herkunft der drei restlichen Wagen mit den Nummern 971 9 140, 971 9 145 und 971 9 146 ist nicht bekannt, diese dürften jedoch ebenfalls von BN stammen. Fotos und Infos zu diesen Wagen werden dringend gesucht. So sind zum Beispiel die ehemaligen Wagennummern bei der DR nicht bzw. nur teilweise bekannt. Dafür existiert in der Literatur ein Foto eines Wagens mit der (alten) Wagennummer 80 50 973 5 104, der bislang aber noch keiner der oben genannten Wagennummern zugeordnet werden kann.


Wagen für Kleinlok 194 (später 307)
Kleinloktransportwagen 952 0 125 (Umbau aus Kglps 563) und 952 0 388 (Umbau aus Lbms 584).

Die Deutsche Bundesbahn baute zunächst 1967 einige Flachwagen der Typen Kglps 563 und Kbs 442 zu Kleinloktransportwagen um. Die Wagen wurden bei der DB zunächst als Wagen für Kleinlok 194 bezeichnet und erhielten die UIC-Nummern 30 80 952 0 121 - 126.

1973/1974 wurden weitere Wagen umgebaut, dieses Mal jedoch aus ehemaligen Behältertragwagen des Typs Lbms 584 (Wagennummern 30 80 952 0 374 - 388). 1978 folgten drei weitere Wagen, die als 30 80 951 5 280 - 282 bezeichnet wurden.

Ab 1980 erfolgte die Änderung in die Gattung "Wagen für Kleinlok (Lg I+II)307 und die Umzeichnung der Wagen gemäß der aktuellen UIC-Codierung in "40 80...", da die Austauschziffer "30" nicht weiter verwendet werden sollte. Der Klammerzusatz war wohl aus Platzgründen nicht bei allen Wagen angebracht, zumindest der Wagen 40 80 952 0 125-2 wurde 1986 nur als "Wagen für Kleinlok 307 bezeichnet angetroffen. Die Wagen waren in den Ausbesserungswerken Bremen und Nürnberg beheimatet, die Unterhaltung erfolgte zunächst im AW Duisburg-Wedau.

Die genauen Ausmusterungsdaten dieser Wagen sind uns bislang nicht bekannt. Drei Wagen sind wohl bereits 1979 und somit vor der 1980 erfolgten Umzeichnung auf die neue UIC-Nummer ausgemustert worden. In den 1980er-Jahren sank die Zahl der Köf II kontinuierlich. Zudem wurde die Möglichkeit zur Durchführung einer vereinfachten Untersuchung B1.0 im Heimatbetriebswerk eingeführt, womit die Frist für eine Hauptuntersuchung um bis zu 4 Jahre verlängert werden konnte. Daraus resultierend wurden auch weniger Wagen für den Transport der Köf II zu Ausbesserungszwecken benötigt.

Zunächst wurden die aus Flachwagen umgebauten Wagen abgestellt, später folgten dann die Umbauten aus den Behältertragwagen. Bis etwa Mitte / Ende der 1990er-Jahre dürften auch die letzten Wagen aus dem Bestand ausgeschieden sein. Der konkrete Verbleib der Wagen ist nicht bekannt.


Wagen für Köf III 163 (später 308)
Das Bild links zeigt den 942 3 000 beladen mit 332 266. Rechts ist 332 198 auf einem nicht identifizierten Transportwagen in einen Güterzug eingereiht.

Für die neuen, größeren Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe III wurde die Beschaffung neuer Transportwagen erforderlich, da die Loks für die bisher vorhandenen Transportwagen schlicht zu hoch waren.

1961 und 1964 wurden daher jeweils zwei zweiachsige Transportwagen bei der Firma Krupp beschafft. Diese Wagen entsprachen der Güterwagen-Bauart Ui 631 und wurden als Dienstgüterwagen mit der Bauart "Wagen für Köf 3 163" bezeichnet. 1980 wurden diese Wagen dann in der Gattung "Wagen für Köf 3 308" eingruppiert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichten wir auf separate Listen für die verschiedenen Zeiträume, was bei lediglich vier Wagen zu verschmerzen sein dürfte.

Derzeit ist nicht bekannt, wann die Wagen ausgemustert wurden bzw. ob sich noch ein Wagen heute im Bestand der DB AG befindet. Das aktuellste uns bekannte Bild zeigt einen solchen Wagen 1998 im Einsatz eingestellt in einen Güterzug in Ulm.

Ebenfalls zu dieser Gattung gehört nach vorliegenden Quellenangaben der Wagen 31 80 991 9 202-9, bei dem es sich um einen Umbau aus einem Uaik 746 handeln soll. Weitere Infos oder ein Foto dieses Einzelgängers liegen leider nicht vor.

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