Aufarbeitung
Zusammen mit Herrn Wolfgang Rotzler möchten wir Ihnen auf dieser Seite die Aufarbeitung einer Kleinlok der Leistungsgruppe II, stellvertretend von 322 607-3 (Kö 4293), aufzeigen.
Bei der nun nachfolgend aufgezeigten Dokumentation wird ersichtlich, dass einige Kompromisse bezüglich des Erscheinungsbildes notwendig waren. Die Lok wurde in einem Betriebszustand hergerichtet, den sie selbst zu DB-Zeiten nie besessen hat, der aber dennoch typisch für andere Kleinloks der Leistungsgruppe II ist.
Das geschlossene Führerhaus aus der Werkbahnzeit blieb erhalten, die Vorbauklappen wurden jedoch wieder durch die alte Ausführung ersetzt. Heute repräsentiert sich die Maschine in der Lackierung und Beschriftung in einem Zustand, der bei der Deutschen Bundesbahn die Epoche IV darstellt. Die Lok ist daher als 322 607-3 auferstanden. Bevor die Lok demontiert wurde, bewegte sie sich am 01.11.2002 letztmalig in desolatem Zustand mit eigener Kraft.
Rückansicht der 322 607-3 vor Beginn der Demontage | |
Innenasicht des schrottreifen Daches | |
Demontagearbeiten | |
Abgebaute Ausrüstungsteile zum Sandstrahlen | |
"Pufferlos" im Hintergrund die ebenfalls in Aufarbeitung befindliche NTB-Diesellok V 3 (Mak 60 D 13, Bj.1953) | |
Auch kleinere Teile bedürfen einer gründlichen Aufarbeitung. Hier ist schön der Unterschied vor und nach der Aufarbeitung eines Zugspitzenlichtes zu sehen. | |
Schrottreifes Makrofon: Konnte bis auf die Signalhörner nur als Vorlage für den Neubau diesen. | |
Demontagearbeiten | |
Demontagearbeiten | |
Vom Rost zerfressene Kühlerjalousie: Die Aufarbeitung (teilweise Neuanfertigung war sehr zeitraubend). | |
Lok oder Schrott? 322 607-3 nach dem Naßsandstrahlen | |
Derzeitig ist in 322 607-3 (Kö 4293) der Kaelble Motor 15255 vom Typ GN 130 S aus dem Jahr 1954 eingebaut. | |
Fabrikschild des Nachschaltgetriebes | |
Fabrikschild des Flüssigkeitsgetriebes |
Die weiteren Tätigkeiten
Die Lok wird zunächst einer umfangreichen Blechsanierung unterzogen, bevor es an die Technik geht. So sind unter anderem das Führerhausdach, zwei Seitenwände und die Bodenbleche an beiden Führerstandsseiten zu ersetzen.
Auch am Vorbau müssen insbesondere unter dem Hauptluftbehälter Bleche ersetzt werden. Die gesamte Kühlerjalousie ist vom Rost dermaßen zerfressen, dass diese neu angefertigt werden muss.
Zur Zeit befindet sich der Rahmen der Lok zu Grundierungsarbeiten in einer Halle.
Es bleibt aber nach wie vor viel zu tun. So müssen noch beide Achsen ersetzt werden, da sich das Profil am Grenzmaß befindet. Ferner muss die gesamte Elektrik erneuert werden, bevor es zum Schluss an die Aufarbeitung der Bremsanlage geht.
Vom wirtschaftlichen Standpunkt ist die umfangreiche Aufarbeitung der Lok eigentlich nicht vertretbar, aber als Museumslok mit viel privaten Enthusiasmus durchaus, auch wenn das gute Stück halt leider in die Jahre gekommen ist.
Wenn Sie Fragen zur Aufarbeitung haben, können Sie sich auch gerne mit Herrn Wolfgang Rotzler direkt in Verbindung setzen.