Bei der Deutschen Reichsbahn finden sich u.a. durch die Verstaatlichung mehrerer Schmalspurbahnen zwischen 1949 und 1959 neben zahlreichen Dampfloks auch einige Dieselloks für die Spurweiten 600 mm und 750 mm ein. 1955 folgen zwei Maschinen für die Spurweite 1000 mm. Die DR sortiert diese Loks ebenfalls als Kleinloks ein und bezeichnet sie nach folgendem Schema:
Köf 6001 - Kö 6005
Kö 6501 - Kö 6502
- Spurweite 750 mm
- Spurweite 1000 mm
Damit erfolgt auch gleich eine leistungsmäßige Zuordnung der 600-mm-Loks zur Leistungsgruppe I und der übrigen Maschinen zur Leistungsgruppe II.
Bei der DR hat sich 1970 zur Einführung des UIC-Nummernsystems der Bestand an Schmalspurkleinloks deutlich gelichtet und beschränkt sich zunächst auf vier Loks für 750 mm und 1000 mm Spurweite, die innerhalb der generell für Kleinloks der Lg I und II vorgesehenen Baureihe 100 folgende Nummern erhalten:
Köf 6003
Kö 6501
Kö 6502
- 100 902-6
- 100 903-4
- 100 904-2
Noch im gleichen Jahr übernahm die DR zwei weitere V 10 C-Loks für 1000 mm Spurweite, die als 100 905-9 und 100 906-7 eingereiht wurden und zuvor noch die Bezeichnungen Kö 7001 und 7002 getragen haben sollen.
Das Bezeichnungssystem erwies sich auf Grund der hohen Verwechslungsgefahr mit den Normalspurloks 100 910 ff. als recht wenig praktikabel. 1973 wurde daher die neue Baureihenbezeichnung 199 eingeführt, die bis 1992 pauschal für alle Schmalspurdieselloks mit Verbrennungsmotor verwendet wurde - auch für solche wie die zuvor als 103 901 (ex V 30 001) bezeichnete Diesellok, die nicht unbedingt mehr als typische Kleinlok zu bezeichnen wäre. Auch zwei gebrauchte 750 mm-Loks bereicherten den Bestand als 199 007 und 199 008.
Ab 1983 überbrückte die DR erstmalig die klassischen Zuordnungsprobleme zwischen Kleinloks und Schmalspurloks, indem sie regelspurige Kö II für die 1000-mm-Schmalspur umbaute. Insgesamt fünf solcher Maschinen entstanden für das meterspurige Harzbahnnetz (199 010 - 199 012) und die Haller Industriebahn (199 003 und 004 in jeweils zweiter Besetzung), um ältere Maschinen abzulösen bzw. den Fahrzeugpark zu ergänzen.
Bei der Deutschen Bundesbahn ist man zögerlicher, Schmalspurloks in die Kategorie der Kleinloks einzuordnen. Hier wird allerdings auch erst 1952 erstmalig eine Schmalspurdiesellok auf der Wangerooger Inselbahn in Dienst gestellt, die den Konstruktionsmerkmalen von Kleinloks entspricht. Nach einer Einreihung als Baureihe V 11 wird sie mitsamt zweier jüngerer Schwesterloks erst 1958 zu Kleinloks "degradiert", eine Einsortierung in das Kleinlok-Nummernsystem unterbleibt aber. Stattdessen tragen die Loks als "Köf 99" echte Baureihenbezeichnungen.
Eine Besonderheit sei hier noch kurz erwähnt: 1957 soll mit der Deutz 18444/1937 eine Lok bei der DB eingesetzt worden sein, die zuvor von der Inselbahn Langeoog stammte. Nach einem Umbau bei Schöttler in Rheine auf eine Spurweite von 1.040 mm wurde die Lok 1957 an die DB verkauft, welche die Lok als Kö 199 91 bezeichnete. Eingesetzt wurde die Lok den Angaben zufolge durch das Bw Göttingen im Schwellenlager Northeim. Der Einsatz endete spätestens 1969 wieder, als die Lok verkauft wurde. Heute befindet sich die Lok bei der IHS in Gangelt. Leider liegen uns über den Einsatz in Northeim keine weiteren Informationen oder Bilder vor.
Köf 99 502
Köf 99 503
- 329 502-9
- 329 503-7
Weitere Schmalspurdieselloks werden 1952 und 1964 in Dienst gestellt, aber als V 29 (299) und V 51/52 (251/252) nicht als Kleinloks eingereiht.
Im Vorfeld der Zusammenführung der beiden deutschen Staatsbahnen zur Deutsche Bahn AG (zum 1. Januar 1994) wurden sowohl bei DB als auch DR ab Oktober 1991 sämtliche Nummern der Schmalspurkleinloks vereinheitlicht und unter der neuen Baureihenbezeichnung 399 zusammen gefasst. Dabei wurden folgende Nummerngruppen eingeführt.
399 601 ff.
399 701 ff.
- Spurweite 600 mm
- Spurweite 750 mm
Die Nummernreihe 399.1 wurde dabei noch weiter unterteilt:
399 110-116
399 130
- ex DR (Halle, Harz)
- ex DR 199 301
Die neuen Nummern nach diesem System bekamen jedoch nur noch die Wangerooger Loks sowie 399 703 auf Rügen angeschrieben, da die übrigen Loks aufgrund von Streckenstillegungen und Regionalisierungen nur noch kurz im Bestand zu der DR bzw. DB AG zu finden waren. Ab 1996 befanden sich nur noch die Wangerooger Loks im offiziellen DB AG-Einsatzbestand.
Zwischen 1992 und 1999 wurden vier weitere Dieselloks von FAUR und Schöma auf Wangerooge in Dienst gestellt (399 105-108), die die älteren Maschinen ersetzten.